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Völkerschauen sind so ein Schaustellerei-Geschäft ab den 1870 er Jahren, populär vor allem durch Karl Hagenbeck, der, als-ursprünglich Tierhändler, dazu übergeht, Menschen auszustellen – aufgrund von bestimmten, angenommenen, kulturellen Eigenschaften.

Sabine HANKE

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  • Im späten 19. Jahrhundert lockten Völkerschauen Menschenmassen an, indem sie fremde Kulturen als Spektakel inszenierten. Buffalo Bills Wild West Show machte 1891 in Duisburg Halt und präsentierte indigene Völker und Kämpfe, die kolonial-rassistische Klischees bedienten.
  • Carl Hagenbeck verwandelte die Darstellung „exotischer“ Völker in ein lukratives Geschäft. Seine Völkerschauen kombinierten Tiere, Musik und artistische Darstellungen und boten vermeintliche Einblicke in fremde Kulturen. Duisburg sah 1911 die größte indische Völkerschau der Welt.
  • Für die Darsteller bedeuteten Völkerschauen harte Arbeit und Entbehrungen. Sie wurden zur Schau gestellt, ihrer Privatsphäre beraubt und oft respektlos behandelt. Tragische Schicksale, wie das von Sarah Ghostbear, spiegeln die Ungerechtigkeit hinter der Faszination wider.
  • Völkerschauen nutzten Wissenschaft als Deckmantel, um ihre Praxis zu legitimieren. Vermessungen und pseudowissenschaftliche Rassentheorien verstärkten kolonial-rassistische Ideologien und reduzierten die Darsteller zu Studienobjekten.
  • Die Völkerschauen trugen zur Verstärkung von kulturellen Trennlinien bei. Intime Begegnungen zwischen Darstellern und Besuchern wurden als Bedrohung wahrgenommen, während der symbolische „Zaun“ zwischen den Welten den Ausschluss und die Angst vor Vermischung zementierte.
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